Die Entstehungen von "Strassenkarrieren" sind so unterschiedlich wie die "Strassenkinder" selber. Unsere Ellenbogengesellschaft, die mich schon oft zum Kentern im Erfolgsfluss gebracht hat, sieht natürlich nur die "bunthaarigen Punks", die am Bahnhof stehen und schnorren, darunter die "Freizeitpunks, die am Abend zu Hause neben den Eltern auf der Couch sitzen. Viele Off-Road-Kids sind jedoch unauffällig gekleidet und geben sich nicht als obdachlos aus. Meist halten sie sich in Großstädten wie Köln auf und nutzen dort die Anonymität um nicht entdeckt zu werden.

In Großstädten sind sie schon gar nicht mehr wegzudenken. Die Straßenmusiker. Sie gehören ebenso zum Stadtbild wie die Schaufenster und die Ladenpassagen. Eine Fußgängerzone ohne musikalische Talente, die ihr Können zum besten geben, ist kaum noch vorstellbar. Man sieht sie überall, wo viele Leute sind. In Fußgängerzonen, auf Marktplätzen, in Parks, an U-Bahn Stationen suchen sie ihr Publikum. Sie gelten meist als bettelarm. Ein Bettler, der sich ein paar Grundtechniken aneignet, um ein paar Euro zu verdienen. Doch nicht alle Straßenmusiker nagen am Hungertuch, viele verdienen mit ihrer Musik gutes Geld.

Bei meinem letzten Trip nach Köln war allein schon die Anreise mit der DB eine Erleuchtung. Ich weiß jetzt warum es heißt: Die Bahn verbindet. Jedes Mal wenn ich mit dem Zug reise, bin ich vorher schon so seltsam nervös. 3 mal umsteigen...hoffentlich haut das zeitlich alles hin...Hier in Neunkirchen fuhr er jedenfalls schon mal planmäßig  in Richtung Bad Kreuznach ab.

Freiheit ist wohl der abstrakteste Begriff, den die Menschheit je erfunden hat. Man kann seine Freiheit soweit ausleben, dass man Andere nicht einschränkt. Das Paradoxe ist, dass man sich im selben Moment wieder selbst einschränkt.  Man ist soo frei alles zu tun, was nicht verboten ist.

Ich schwimme mit der Gesellschaft, obwohl deren Regeln und Zwänge oft nicht meinen Neigungen und Ansichten entsprechen. Jetzt gehöre ich wohl zu der Generation, die unsere Jugend beschimpfen oder verurteilen sollte. Tu ich aber nicht. Unsere Jugend ist klasse. Die Jugendlichen von heute sehen ihrer Zukunft skeptisch entgegen, setzen sich aber mit ihr auseinander. Und das war schon immer so.

   
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