Bald ist heilige Nacht. Fest der Besinnlichkeit? Oder des Konsums?

Der kurze Ausflug zu den Substreams war Erholung, fast wie Urlaub. Zurück im Mainstream, krieg' ich gleich schon den ersten Ellenbogen schnurstracks ins Gesicht. Das war ein schönes Gefühl, als der Schmerz nachließss. Der Stress hat mich wieder.

Es ist "Advent", das bedeutet, "Er kommt". JESUS CHRISTUS kommt. Die Adventszeit hat sich mittlerweile zur "Werbetrommelzeit" entwickelt. Die Menschen laufen und funktionieren wie Rädchen, die das Weihnachtsgeschäft ankurbelt. Das Ziel dieses kollektiven Laufs ist Heiligabend. Überall hetzen Schenk'o'holics durch die vollgestopften Gänge der Einkaufszentren, geimpft durch die Vielfalt der Reklamen und TV-Werbung. Sie suchen, wie jedes Jahr, das ultimative Geschenk für die weihnachtlichen Anstandsbesuche. Etwas teurer dürfen sie schon sein - schließsslich will man zeigen, dass man selber dafür auf was verzichtet. Das ist so die selbstauferlegte Fastenzeit. (Man hofft natürlich etwas gleichwertiges zurück zu bekommen.)

Keine Zeit hatte die Frau mit ihren 4 Einkaufstüten, die mich eben angerempelt hat, sie verschwindet nach 10 Metern in der Masse, die sich von Kaufhaus zu Kaufhaus schleppt. Die Menschen, die in dieser Hektik unterwegs sind, sehen nicht wirklich glücklich aus.

Dabei gibt man sich doch richtig Mühe, dem Einkaufsrummel das richtige Flair zu verleihen. Leise Weihnachtsmusik läuft im Hintergrund, alles ist schön geschmückt mit etlichen elektrischen Lichterketten, künstlichem Schnee, sogar eine Krippe mit beweglichen Figuren und einen riesigen Tannenbaum gibt es. Draussen vorm Einkaufszentrum ist ein Weihnachtsmarkt aufgebaut. Man kann hier viele Handarbeiten und ausgefallene Sachen kaufen. Jedoch ist an den kleinen Ständen kein Kunde zu sehen, wobei es gegenüber, am Glühweinstand, schon anders aussieht. Hier haben die Leute Zeit sich anzustellen und eine halbe Stunde auf ihr Crepes oder ihren Glühwein zu warten.

Drinnen ist die einzige Ruhezone wahrscheinlich die Rolltreppe, die beim Betreten bei den Leuten eine plötzliche Bewegungsunfähigkeit auslöst. Plötzlich gelähmt. *lach* Geschenke besorgen heisst für die meisten: Pflicht, zahlen, die Bonuspunkte einstreichen, verpacken LASSEN und unter den Baum legen. Für die Familie machen es sich viele Leute aber einfacher. Sie schicken ihre Kinder und Enkelkinder los, sich selbst etwas zu kaufen. Das ist sehr praktisch, denn SELBST eingepackt findet man sein Geschenk viel schneller zwischen den vielen Anderen unterm künstlichen, nach dem neuesten Trend geschmückten Weihnachtsbaum wieder. Der Trend ist dieses Jahr übrigens "schwarz". Natürlich werd' ich wieder gefragt: "Was schenkt ihr euch denn?" "Ich geb' mein Bestes."

Hatte mir letztes Jahr vorgenommen mir nichts vorzunehmen. Das war wohl auch falsch.. Diesmal klicke ich beim Jahreswechsel "Neustart" an. Danke an alle die 2013 für mich da waren, mit denen ich Spaß haben konnte, mit denen ich "sein" durfte. Meine Lieblingsfamilie in der Pfalz, fühlt Euch ruhig angesprochen. LG Gely

   
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